2. Bärenkopplauf, 6. Platz gesamt und Mannschaftssieg

Beim 2. Bärenkopplauf, dem 11,2 km langen Berg-/Traillauf mit +360 /-260 hm war das Starterfeld diesmal wieder ordentlich besetzt. Nachdem Corona mir den Start beim Luxemburg Triathlon auf der Mitteldistanz versemmelt hat, sollte der Lauf als Formcheck für den Allgäu Triathlon in 2 Wochen dienen.

Die üblichen Kandidaten standen am Start und auch unsere LAZ Puma Mannschaft war zahlreich vertreten. Vom Start weg ging es nach einem Kilometer Flachpassage direkt in den Anstieg und Wald. Als hätte Jemand die Platzierungen vorbestimmen wollen, trug ich Start-Nr. 7 und René Start-Nr. 6.

Mit meinem Vereinskollegen und Freund René Spanier lieferte ich mir das gesamte Rennen ein großartiges Duell. Berg hoch überholte ich, auf den flachen Passagen zog er an mir vorbei. Oben am höchsten Punkt angekommen, liefen wir dann wieder Kopf an Kopf und für einen Moment hatte ich den Gedanken, ihn ziehen zu lassen, als der Schmerz so groß wurde.

Da kam mir „Gewonnen und Verloren wird zwischen den Ohren“ in den Kopf. Ich wollte ich es ihm wenigstens maximal schwer machen und so heftete ich mich an seine Waden und biss mich fest. Mit kleinen Tempoverschärfungen wechselten wir ständig die Führung und zu dem Schmerz im Körper kam plötzlich noch ein dringendes Bedürfnis (das ist leider nicht selten bei Abendläufen, schließlich musst du den Tag über essen). Zwischendurch wusste ich nicht, was schlimmer war, alles tat weh. Eigentlich genau das, worauf unser Sport beruht, maximalen Schmerz zufügen, bei maximaler Leistung. An einem sehr steilen Bergab Stück mit Geröll ergriff ich meine Chance und lief mit allem, was ich hatte bergab. Das war mal meine Stärke und René kann das sehr gut, ich wollte den Abstand so groß wie möglich werden lassen, hab es auch geschafft. René war hinter mir und wir hatten noch etwa einen Kilometer bis ins Ziel. Trotzdem war ich mir gar nicht sicher, ins Ziel zu kommen, denn mein Klo-Drang war unerträglich. Ich gab alles und rannte dann mit einigem Vorsprung ins Ziel und schoss direkt durch ins Gebäude.

Ins Ziel liefen wir dann genau andersherum, als unsere Startnummern waren, nämlich ich mit Platz 6 und René mit Platz 7.

Mit der Mannschaft holten wir den Mannschaftssieg und die Altersklasse konnte ich leider nur mit Platz 2 belegen. Damit bekam ich trotzdem die Kuhglocke – nun meine 9. Bergkuhglocke. Eine Currywurst mit Bier später gab es dann die Siegerehrung, bevor es auch der wunderschönen Wied-Region wieder nach Hause ging.

Wieder einmal hat sich gezeigt, ein Rennen ist bis zum Zielstrich offen, bis dahin kannst du alles beeinflussen und solltest es auch tun. Schließlich vergeht der Schmerz und der Stolz bleibt!

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