4-day Gravel Tour – most southern point of Africa

Den zweiten Monat unserer dreimonatigen Südafrika Reise verbringen wir in Stellenbosch, wo ich dann direkt eine Mitgliedschaft im Maties gym abgeschlossen habe, um mein Schwimmtraining im schönen 50m Freibad wieder aufzunehmen (in diesem Pool habe ich in den letzten Jahren schon viel Zeit verbracht). Wie überall hier, nette hilfsbereite Menschen und schon bin ich fast jeden Tag im Wasser.

Stellenbosch ist wirklich lebenswert mit seinen bis zu 1200 Meter hohen Bergen und den vielen Trails, eine Universitätsstadt mit vielen Kaffees, Bike Shops, viel Natur und vielen Weingütern.

Die gute Frage, was machen wir Weihnachten? Schnell war ein kleines Radprojekt geboren, mit unseren Gravel Bikes insgesamt 4 Tage erst entlang der Küste zum südlichsten Punkt des Kontinents und dann zurück über die Berge im Landesinneren. Bei einer Trainingsfahrt hatte ich Tanya kennengelernt, die dort an unserem Ziel ein Haus besitz und uns spontan zu Weihnachten dort eingeladen hat. Das passiert uns auf Reisen ständig. Du Kommst wo hin, unterhältst Dich und schon wirst Du eingeladen, zum Essen, zur Übernachtung zum Kaffee. Diese schöne Eigenschaft haben wir gerne übernommen.

Insgesamt 467 Km mit 5.000 Höhenmeter sind es dann geworden. Übernachtung unterwegs spontan in Guesthouses. Mit Minimalgepäck, je einem kleinen Rucksack ging es über Gravel (von Grob bis Feinsand) und wohl eine der schönsten Küstenstrassen der Welt von Gordon’s Bay über Pringle Bay nach Hermanus (1. Übernachtung) und am Heiligabend dann bis zum südlichsten Punkt Afrikas, Cape Agulhas. An den ersten zwei Tage mit 250 Kilometern hatten wir einen permanenten 30er Gegenwind (keine Minute ohne Wind) und auf den letzten 20 Kilometern sehr rauen und bumpy Gravelroad, so dass wir Heiligabend erst um 19:30 Uhr in Cape Agulhas ankamen. Restaurants eher geschlossen, bekamen wir aber noch irgendwo einen Burger. Dafür belohnte uns die Unterkunft mit Meerblick und tollen Gastgebern.

Den ersten Weihnachtstag verbrachten wir dann mit Tanya und Ihrer Familie in Stuisbaii. Nach einem ausführlichen Lunch kamen wir mit den Rädern dann auch erst um 15 Uhr los und hatten noch 117 Kilometer Strecke vor uns. Glücklicherweise war endlich der Wind auf unsere Seite und so flogen wir nach Caledon (die Strecke dorthin war grandios, weite Landschaften, tolle Farben – die Stadt selbst nicht wirklich schön). Kurz vor Ankunft mit der app eine Unterkunft gebucht und bei Ankunft mal wieder kein Restaurant offen und die Bude war wirklich zum Abgewöhnen. Also gab es dann am 2. Weihnachtstag chinesische Tütensuppe, Porridge und die restliche Schokolade vom Vortag. Man kann nicht immer Glück haben.

Am Tag drauf ging es dann ohne Frühstück los Richtung Gebirge mit dem Franschhoek Pass (einem 13 Km langen Aufstieg, bei Bullenhitze). Etwas zu Essen zu finden auf dem Weg dorthin war die größte Challenge, kaum Städte. Ohne Frühstück fanden wir nach erst zwei Stunden einem Hof (der eigentlich ein Restaurant haben sollte). Der Besitzer wusste nichts und wir standen hungrig bei 35 °C in der knallen Sonne.

Wie das aber so ist, der Besitzer hatte einen Picknick Service und spontan machte er einen riesen Korb mit frischem Brot, reichlich Käse, Salat und Traubensaft fertig und eine Stunde später konnten wir uns vor Käse nicht mehr bewegen. …das war unmittelbar vor dem Anstieg auf den Pass.

Die Abfahrt nach Fronschhoek war lang, schnell und die erste Tankstelle hatte eine kalte Flasche Cola für mich. Da wir noch Lust hatten in der Ecke zu bleiben, buchten wir uns diesmal ein richtig schönes Guesthouse mit Pool im Kolonialstil, umgeben von vielen Pflanzen und herrlichem Blick auf die Berge. Dort lernten wir dann noch drei Südafrikaner kennen, mit denen wir abends essen waren und die wir dann spontan in den nächsten Tagen in unser Haus eingeladen haben. Also kontaktscheu sind die Menschen hier nicht und genauso offen wie der Rheinländer.

Die Strecken hatten wir selbst geplant und würden wir auch so nochmal fahren. Obwohl die 90 Kilometer lange Küstenstrasse superschön ist, war das Landesinnere mit seiner Weite und den Farben und den Anstiege für mich noch mal die Krönung der Tour. Auch wenn ich den Platten auf den letzten zwei Kilometern nicht gebraucht habe.

Nach einem Monat Stellenbosch sind wir nun wieder in unser Haus am Meer in Kommetjie gezogen. Mal wieder die Frage, wie unsere Radkoffer und das sonstige Gepäck von A nach B kommen? Schnell bot sich Carsten an, ein deutscher Ingenieur, der seit mehr als 15 Jahren hier lebt und hier eine Firma aufgebaut hat. Carsten hatten wir beim Surfen in Kommetjie kennengelernt. Das Gepäck etwas unterschätzt kam er dann mit seiner Frau zum Lunch nach Stellenbosch und irgendwie ging dann doch alles ins/ aufs Auto. Ich bin die Strecke dann mit dem Rad gefahren. Diesmal durch ziemlich viele Townships, auch die Armut gehört zu diesem Land dazu. Die Konfrontation und die so unterschiedliche Lebenseinstellung regen immer wieder zum Nachdenken an. So oft bin ich dadurch mehr zufrieden!

Stellenbosch war sehr schön, aber das Meer vor der Nase zu haben, ist dann doch noch mal etwas Besonderes. Hier im Haus haben wir auch unser Büro eingerichtet, da lässt es sich doch nochmal besser arbeiten und zwischendurch ins Meer springen.

Winter in Südafrika – Remotework und Netzwerken von überall – Training in der Sonne.

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