First of all, What a race!
Letztes Jahr während wir 3 Monate in Südafrika verbracht haben (Arbeit, Training und dem kalten Winter in Deutschland entflohen sind), bin ich in Südafrika mit meinem Gravel bike circa 4.000 Kilometer gefahren und habe einen Großteil der Kap Region erkundet.
Aber nicht nur für Radfahrer hat die Kapstadt Region viel zu bieten. Für Trailläufer gibt es hier mehr als genug abwechslungsreiches Gelände, ordentlich Höhenmeter und viele technische Abschnitte. Chapman’s Peak ist nicht nur eine der schönsten „Scenic“ Routen der Welt mit dem Rennrad, sondern auch abseits der Straße führen Trails und Kletterpassagen auf deren Spitze und dahinter reihen sich Berge wie Constantiaberg mit gut 1000 Metern, Lions Head und der Tafelberg sowie die Bergkette 12 Apostel ein.
Ursprünglich wollten wir Ende 2022 wieder ein paar Monate nach Australien, allerdings gab es ein paar Änderungen in den beruflichen Projekten und nun sind wir wieder 3 Monate in Südafrika. Im deutschen Winter und damit auf der Südhalbkugel bietet Südafrika ideale Bedingungen, um zu arbeiten und zu trainieren. Glasfaser ist hier fast flächendeckend. Die hervorragende Lebensqualität besonders die Nahrungsmittel lassen die meisten anderen Länder inklusive meinem Heimatland im Schatten stehen.
Nun aber zum Rennen, Nachdem ich letztes Jahr etwas spät von dem Ultratraillauf Kapstadt PRESS HERE to get to UTCT official homepage mitbekommen habe, war es nun zwar durch die sehr kurzfristige Änderung zwar spontan, aber mit Glück und dieser Seite hier bekam ich noch einen Startplatz für den 55 Km Traillauf mit 2700 Höhenmetern. (Wer sich richtig Lust holen will, schaut sich einfach die professionelle Übertragung des Rennens auf Youtube an, link findet sich auf der Veranstalterseite).
Das besondere hierbei und der Unterschied zu anderen Rennformaten ist die besonders abwechslungsreiche Strecke und die technischen Trails, Strandabschnitte, Sandtrails, vertikale Felsabschnitte zum Klettern, fast schon tropische Segmente und Wasserdurchquerung – alles dabei, was das Trailherz will oder auch streckenweise verflucht.
Obligatorisch ist auch das mitzuführende Material (ansonsten droht Disqualifikation oder Zeitstrafe). Angefangen mit warmer Kleidung über Regensachen bis zur Kopflampe, Erste-Hilfe Kit und eine bestimmte Mindestmenge an Kohlenhydrate und Wasser, so kam ich auf gut 3 kg Trail-Weste, mit der sich jedoch sehr gut rennen lässt. Alles schon erprobt, auch bei längeren Distanzen.
Start war früh am Morgen und es wurde ein heißer und windiger Tag. Mit etwa 500 Startern war das Feld nicht zu groß. Die Kletterpassagen und Strandabschnitt kamen auf den ersten sechzehn Kilometern, bevor es dann ungeplant und ungewollt durch die Meerwasserpassage bis zur Hüfte ging, die eigentlich jeder umgehen wollte, aber nicht konnte. Mit nassen Klamotten und Schuhen ging es dann erstmal zwei Stunden den Berg hoch. Verpflegungsstellen gab es auf den 55 Km insgesamt vier Stück, das passte auch sehr gut, denn ich hatte genug Wasser und Gels dabei. Wenn ich das mit dem 64 Km Trail in Australien vergleiche, bei dem es keine Verpflegung gab und das für mich auch nicht klar war…hatte ich hier genug Verpflegung.
Mit dem Südafrikaner Marlowe, den ich zu Beginn der Strecke traf, lief ich einen Großteil zusammen, auf den Anstiegen war ich vor, im Downhill kam er vorbeigeflogen. Irgendwann trennten sich unsere Wege und bei KM 40 sah ich ihn wieder, kurz mal den Kopf an einer Wasserstelle kühlen, von dort an ging es wieder ein Stück zusammen und wir motivierten uns gegenseitig, was wir alles hinter der Ziellinie tun würden. Für Marlowe gäbe es Kokoswasser und Abkühlung im Meer und bei mir war es natürlich ein riesen Topf Joghurt und ebenfalls der Sprung ins Meer. So verbrachten wir viele Kilometer zusammen.
Die Strecke ist ein Naturtraum, die viel Konzentration erfordert. Kein Meter glich dem anderen, schmale Trails und riesige Felsen sind zu überlaufen sowie am Anfang einige vertikale Kletterpassagen (bei denen ich mich dann fragte, wie ich denn so auf 55 Km kommen soll!?). Weinberge sind zu durchqueren und bis auf etwa 2 Km Straße insgesamt spielt sich alles ausschließlich auf Trails ab. Bei KM 44 kam dann noch der Anstieg Richtung Tafelberg, 500 Höhenmeter auf etwa 2 Km, rutschiger Sand, da ist Laufen nicht mehr möglich. Ich hatte mich bewusst gegen die Trail Stöcke entschieden, die eigentlich im schwierigen Gelände sehr unterstützen und ohne die der Transalpine run z.B. gar nicht zu laufen wäre.. Jedoch ist der Kurs so wechselhaft, dass ich Poles hier nicht für sinnvoll halte.
Bis zum letzten Meter führte es noch auf sehr groben, felsigen Untergrund bis ins Ziel in Kapstadt. Auf der langen Strecke hatte ich einige sehr schöne Begegnungen mit anderen Läufern und wir konnten uns stundenlang gegenseitig puschen.
Ich hatte doch ab der Mitte eine echte Schwächephase, mit der ich allerdings im Vorfeld gerechnet hatte, die kostete mich dann leider auch das Age group Podium, wobei das eher undankbar war, denn meine Altersklasse war von 40-49 eingeteilt, ich befinde mich komplett am oberen Ende. Mit AK Platz 7 und Gesamtplatzierung 45 kam ich nach 7:33 Stunden ins Ziel.
Dort gab es tatsächlich erstmal zwei Bier, die gingen mir so runter.
Alles hatte funktioniert, perfekt organisiert in einer absolut traumhaften Naturlandschaft.
Absolutely recommended if you like trails and are willing to spend hours in your running shoes 🙂




















Brett und ich sind ziemlich lange zusammen gelaufen
Wie du beim Thema Laufen im noch neue Varianten findest… klingt sehr abwechslungsreich und spannend.
Bleib dran!!!