Was ist schon Rock am Ring, wenn man bei Rad am Ring dabei sein kann!
Vor ein paar Wochen hatte ich durch Zufall in einem großen bekannten Netzwerk eine Starter-Suche für ein Bonner Triathlon Team gesehen – und zwar zum 24 Stunden Radrennen am Nürburgring.
Gesagt, getan, die Jungs (Andreas Winterholler, Marco Hänsel und Hagen Hänsel) hatten eine perfekte Organisation mit VW Bus, Kühlschrank, Vorzelt und alles was so ein Rennen angenehm macht, vor allem der Support war sehr gut. Die Strecke selbst mit seiner 26 km Runde und 500 Höhenmetern (hoch) klingt schon nicht harmlos.
Nachdem ich dort das letzte Mal 2007 am Start war, schien es mir eine gute Idee, dort meine Radform zu verbessern (!), jedoch war die Erinnerung an das Radrennen 2007 bereits nach der ersten Runde wieder präsent, damals hatte ich mir vorgenommen, nie wieder am Nürburgring zu starten.
Wo es mit 100 km/h die Fuchsröhre runter geht, führt es auch irgendwo ziemlich hart wieder hoch. Die 100 hatte ich bergab leider nicht auf dem Tacho stehen, bei 95 km/h war physikalisch Schluss, da fehlt dann einfach die Körpermasse. Trotzdem prüfte ich bei jeder Runde kurz vor der Abfahrt noch einmal kontrollierend am Rad herunter – alles fest?!
Auf dem nachfolgenden Steilstück zur „Hohen Acht“ konnte ich dann immer wieder Radler schieben sehen, war aber selbst davon nicht betroffen.
Als SSF Athlet im konkurrierenden Bonner PSV zu starten, könnte natürlich bei einigen für Empörung sorgen. Die Variante, dass es dem PSV ausschließlich mit Unterstützung des SSF möglich war, das Team zu besetzen, wäre auch eine mögliche Interpretation. Ich bevorzuge jedoch den Teamgedanken zu stärken – „Bonner Triathleten“ wie es auch bereits in vielen kleinen Aktionen heute schon gelebt wird.
Kleine Geschichten gab es auch während des Rennens, denn wir alle sind mit Triathlon Trikots gefahren (natürlich jeder für seinen Heimatverein) und welcher reinrassige Rennradfahrer lässt sich schon gerne von einem Triathleten überholen, der nach der Runde gerne auf die Laufstrecke wechseln würde und das auch noch während dem Überholvorgang so kommuniziert!?… Da gab es schon einige Reaktionen. Und mit diversen kleineren Zwischenrennen war der Nordschleife ständig unter Strom – außer Nachts, da hieß es, die Strecke im Dunkeln zu fahren, natürlich mit Lampen und die extremen Kurven wurden zusätzlich durch den THW „taghell“ ausgeleuchtet. Trotzdem, nachts mit über 80 Sachen in der Grünen Hölle unterwegs zu sein, verursacht schon Gänsehaut.
„By the way“ waren auch diverse Einzelstarter auf der Strecke, welche die 24 Stunden alleine durchgefahren sind – Frank Emde aus unserem Nachbarverein ist einer von Ihnen. Da kann ich nur sagen, Unglaubliche Leistung!
Nicht nur die Stimmung war sehr gut, sondern auch das Wetter und die Erkenntnis, dass Nachtwettkämpfe nicht wirklich meine Leistungsfähigkeit fördern, so lief es bei Tageslicht doch wieder deutlich besser. Dennoch, mit 27 Runden und Gesamtplatzierung 54 von 621 Teams konnten wir souverän abschließen. Drei Töpfe Nudeln und 12 Stunden Schlaf später war dann der Blick auch wieder klarer.
![Rad am Ring 2014 mit Tempo 95 in der Fuchsröhre [by Sportograf.com]](https://wirsprechentriathlon.files.wordpress.com/2014/07/rar_mod.jpg?w=640&h=426)

Und super Leistung natürlich. Das hätte ich beinah noch vergessen. Ihr habt ja richtig abgerockt am Ring. Hut ab!!!
Schöner Bericht Renè und gute PSV/SSF-Aktion.
danke 🙂