Allgäu Triathlon – Mitteldistanz mit extremen Bergpassagen

Allgäu Triathlon, eine Veranstaltung die schon seit längerem auf meinem Plan stand. Da ich mal einige Zeit in Kempten (Allgäu) gelebt und genau in Immenstadt bei Bosch gearbeitet habe, kenne ich die Gegend ganz gut und konnte mir bei der Mitteldistanz im Triathlon mit 2/80/20 km ungefähr vorstellen, was mich an Bergpassagen auf der Radstrecke erwarten wird. Allerdings kenne ich die Gegend von oben besser, als von unten, denn zur damaligen Zeit bin ich dort überwiegend Gleitschirm geflogen.

-> Letzte Woche habe ich mit Platz 4 beim Hennef Triathlon eine gute Vorbereitung abgeschlossen, zugleich sind wir mit unserer Liga Mannschaft souverän auf das Treppchen gekommen <-

Die Anreise ins Allgäu war entspannt und einige Bekannte traf ich dann auch zur dortigen Race-Registrierung. Mit der Unterkunft ca. 100m vom See und Start entfernt waren die Randbedingungen sozusagen perfekt.

Für eine Letzte Rad/Laufeinheit war am Freitag auch noch Zeit, so dass ich mir einen Teil der Strecke schon anschauen konnte.

Am Wettkampfmorgen bliesen die Alphörner zum Jagdstart, denn die Frauen starteten 35 Minuten vor den Männern, um einen Gleichstand herzustellen. Für uns hieß es dann fliegender Start im See, also zehn Minuten auf der Stelle schwimmen, bis es dann endlich zum Startschuss ertönte. Von Beginn an war es sehr ruppig und jeder Meter musste erkämpft werden. Die Schwimmdisziplin ist immer der kriegerischste Anteil vom gesamten Rennen.

Bis ich dann endlich meinen Rhythmus fand und sich die Schwimmer endlich wie eine Perlenkette aufreiten, verging eine ganze Weile. Auf dem Rückweg zum Strand war es kaum möglich, zu erkennen, wo sich der Schwimmausstieg befand, denn die tiefstehende, aufgehende Sonne blendete extrem. Die extra vom Veranstalter aufgestellten Starkstromlampen brachten leider keine bessere Orientierung.

Der Wechsel auf das Rad klappte reibungslos und auf ging es zur 80km Radstrecke mit 1200 HM,

Höhenprofil Radstrecke
Höhenprofil Radstrecke

Es galt, zwei Radrunden zu fahren, also war die Taktik, sich bei der ersten nicht direkt die Lampen auszuschießen. Bei fast 30° C und mit dem schlecht belüfteten Aerohelm kein einfaches Unterfangen, jedoch gelang mir das ganz gut, so dass meine zweite Radrunde deutlich schneller war.  An einigen Anstiegen reichte mir selbst mein kleinster Gang kaum aus und ich musste im stehen hoch pedalieren. In wenigen Worten, die Radstrecke war so unglaublich hart und kräftezehrend, aber gleichzeitig auch so richtig nach meinem Geschmack, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe, noch Kraft für die anschließenden 20 km (es waren dann doch 21 km) Laufen aufzuheben.

So konnte ich mich vom wirklich nicht guten 109. Platz nach dem Schwimmen auf den 29.Platz nach dem Radpart vorarbeiten – was wie oben beschrieben richtig viel Kraft gekostet hat. Für die 80 km mit den 1200 Hm brauchte ich 2:23 Stunden.

Nun kam meine Paradedisziplin, die ich so gut wie nie trainiere, aber immer richtig gut läuft. Der Wechsel zwischen den einzelnen Disziplinen! In Zürich und Süd Afrika beim Ironman hatte ich jeweils die schnellste Wechselzeit vom Rad auf Laufen, diesmal nur die zweit schnellste, weil ich meine Schuhe erst im Wechselzeit anziehen durfte.

Ich gehe immer schon während der Disziplin den bevorstehenden Wechsel im Kopf durch und dann läuft es automatisiert ab – das klappt!

So befand ich mich dann auf der Laufstrecke und erhielt hier recht schnell die Quittung für meine „Ich-gebe-Alles-auf-dem-Rad“ Taktik, denn für die ersten 10 km brauchte ich schon 41 Minuten und letztendlich für den Halbmarathon 1:28 Stunden.

Dazwischen habe ich mit der Hitze, den Kontrahenten, mit mir selbst und meinem Einteiler (der für die Verhältnisse und die Streckenlänge suboptimal war) gekämpft.

Trotzdem konnte ich mich bis auf Platzierung 21 vorarbeiten und beendete das Rennen nach 4:30:22 Stunden absolut zufrieden.

Einen Tot muss man sterben, in diesem Fall war es beim Laufen.

Fazit, Allgäu Triathlon ist für das nächste Jahr gesetzt und diesmal mit Streckenkenntnissen.

Das war mein Triathlon Saisonabschluss, nun geht es mit voller Kraft zur Vorbereitung auf die Alpenüberquerung, der Translpine-Run!

Allgäu Triathlon
Allgäu Triathlon

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