Seit gestern sind wir wieder in Buenos Aires, unserer letzten Station.
Die beiden letzten Tage haben wir genutzt, um die großen, riesigen Märkte in der Stadt zu durchwandern. Und ich habe mich tapfer geschlagen, zwei Tage im langsamsten Shoppingtempo erfordern Disziplin und ausreichend Getränke- und Müsliriegelvorrat (Damit ist mein Bedarf an Einkaufstempo für das nächste halbe Jahr gestillt).
Statt Taxi sind die lokalen Busse mit ca.20 Cent wahnsinnig günstig und sehr abenteuerlich, man sagt dem Busfahrer wo Er halten soll (Tipps sowie ein paar nette Worte sind inklusive). Oder wie bei einem Mitfahrer, der sich mal eben einen Stopp hat geben lassen, um sich mit kühlem Bier zu versorgen, um dann wieder auf zuspringen.
Mate Tee – das Getränk, das hier von Jedem, ständig und immer getrunken wird, dessen Vorbereitung erstmalig eine Woche dauert, wozu ein Jeder sogar MateTaschen (Tee, Thermoskanne, Besteck) mit sich herumschleppt – diesen Tee haben wir heute probiert.
Und wir stellen fest, vom Geschmack erinnert dieser an schwarzen Tee, der viel zu lange gezogen ist. Aber ich nehme an, dass der Kult sich ähnlich dem Kaffee Kult verhält, denn bei meinem ersten Kaffee damals, hat es mich auch geschmacklich nicht entzückt und heute ist ein Morgen ohne Kaffee kaum vorstellbar.
Ich dachte immer, in Südamerika wird scharf gegessen – aber falsch gedacht!
Jedenfalls in Argentinien und Uruguay haben wir kaum etwas derartiges entdeckt – nur einmal gab es Jalapenos und die hatten Feuer in sich.
Ach ja, Weihnachten steht vor der Tür, bei 32 Grad für mich zur Zeit nicht vorstellbar, aber hier befinden wir uns zu diesem Thema merklich nahe an den USA, denn überall stehen schrillfarbene Weihnachtsbäume und Santa Claus Figuren, dazu beschallt kitschige Weihnachtsmusik die Straßen.
Wir haben auf unserer Reise erstaunlich viele Paare mit Kleinkindern getroffen, die über mehrere Monate bis hin zu zwei Jahren durch die Welt reisen. Gestern trafen wir ein Paar aus Kapstadt, die dort eine Afrika Reisefirma führen und sich in jeden Land Ihrer Reise zuerst ein gebrauchtes Auto kaufen (die günstigere Lösung, statt Mietwagen).
Daneben gab es auch ein paar Reisende in unserem Alter, die eine Auszeit vom Job nehmen und Ihre Reise vorwiegend dazu nutzen, die weitere Zukunft zu planen.
Also erstaunlich viele, die bereits Beruf und/oder Familie haben und irgendwann für sich entschieden haben, dass es sich lohnt, Erfahrungen in fremden Kulturen zu sammelt und die Welt zu erkunden. Vielleicht auch, um anschließend festzustellen, dass Deutschland ein Land ist, indem es sich gut Leben lässt.
Und auf unserer Reise verstärkt sich unsere Meinung, dass die „vermeintlichen“ von der Gesellschaft aufgestellten Grenzen oftmals doch nur in unserem Kopf existieren. Jeder kann frei entscheiden, was, wann und ob Er etwas tut und was richtig ist!