Die Triathlon Mitteldistanz in Hückeswagen ist seit Samstag Geschichte. Damit sind die zweite Mitteldistanz und insgesamt der vierte Wettkampf innerhalb von drei Wochen abgeschlossen.
Nun kehrt für einige Wochen wieder etwas Trainingsalltag ein, bevor es in vier Wochen nochmal über die olympische Distanz geht, um danach in die unmittelbare Wettkampfvorbereitung zu kommen – alles Vorbereitung für Hawaii (in acht Wochen).
Schnell machen diese Wettkämpfe nun nicht mehr, jedoch erhoffe ich mir die nötige Tempohärte zu schulen und natürlich die mentale Stärke.
Aber nun zu Hückeswagen, diese wirklich schöne Veranstaltung mit Schwimmauftakt in der Bevertalsperre (an der zornigen Ameise) hatte ich das letzte Mal vor neun Jahren absolviert. Allerdings erinnerte das Wetter dieses Jahr eher an Herbst, als an Sommer. Bei kalten und regenreichen 14°C ging es auf die 2 km Schwimmstrecke, bei der das Wetter tatsächlich Nebensache war (denn nass ist man eh), bevor es auf die hügelige mit 1.080 Höhenmetern und äußerst unruhige 74 km Radstrecke führte, bei dem wir von einem Schauer zum nächsten begleitet wurden. Irgendwann ist es aber auch total egal, was da alles vom Himmel kommt, denn die Zehen merkst Du eh nicht mehr, nasser als durchnässt geht nicht und die restlichen Körperteile sind eh nur noch damit beschäftigt, jegliche Art der Energie auf das Pedal zu bekommen.
Bei der Gelegenheit profitiere ich immer von meinem Ernährungskonzept für die langen Strecken, auf das ich mich absolut verlassen kann, egal bei welchem Wetter.
Unsere Ligatruppe war ebenfalls am Start und kurz vor Ende des Radkurses irgendwo im Hinterland sah ich Andreas mit seinem zerlegten Rad in beiden Händen, einsam im Regen auf der Wettkampfstrecke gehen. Eine gebrochene Speiche schien für Ihn das Aus zu sein.
Beim anschließenden Halbmarathon ging es anfangs bergab, bevor es auf die drei Runden am Fluss führte. Als ich den fiesen Anstieg hoch rannte, erinnerte ich mich schlagartig an das letzte Mal 2005 und es kam mir vor wie gestern. Was Du Dir in solchen Situationen alles merkst, ist unglaublich. Jedenfalls lief es solide und mit dem anschließenden Halbmarathon in 1:26 Std. hätte ich das Tempo durchaus noch länger halten können. Genau das ist es, was ich für die Langdistanz im Oktober brauche – Stehvermögen / Tempo halten. Leider hat das dieses Jahr zur Folge, dass sich meine Geschwindigkeit etwas verabschiedete – aber alles geht halt nicht. Entweder Kurz – oder Langdistanzwettkämpfe.
Als ich nach 4:23:10 Stunden ins Ziel lief (Platz 10 AK, Platz 55 Gesamt), glaubte ich meinen Augen nicht und sah Andreas auf der Laufstrecke – irgendwie hatte Er es doch geschafft, unterwegs mit einem Streckenposten und Polizisten zusammen, die defekte Speiche abzureißen, so dass Er wenigstens weiterfahren konnte. Aufgrund der wenigen Speichen eierte zwar das Rad und das auf regennassen Bergab Passagen, aber Er kam damit in die Wechselzone. Wäre Andreas ausgestiegen, hätte der dritte Mannschaftsplatz einem siebten weichen müssen!
Im Ziel zeigte sich tatsächlich mal die Sonne – beim späteren Auschecken der Räder allerdings hatte der kalte Regen wieder alles fest im Griff. Jetzt ist alles wieder sauber und einsatzbereit, das Training geht weiter nach Plan.